Einfach erklärt

In Krisenzeiten und bei psychischen Belastungen stellt sich oft die Frage: Wer macht eigentlich was? In diesem Blogbeitrag erklären wir verständlich und praxisnah die unterschiedlichen Rollen von zertifizierten Coaches, Psychotherapeuten, Psychologen, Psychiatern und Hausärzten. Wir beleuchten, welche Unterstützung sie bieten, wann der richtige Zeitpunkt ist, einen bestimmten Fachmann aufzusuchen, und wie die Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen aussehen kann. So erhalten Betroffene und Angehörige einen klaren Überblick und wissen, an wen sie sich wenden können.
Hausarzt / Hausärztin
Was sie tun:
- Erster Ansprechpartner bei körperlichen oder seelischen Beschwerden.
- Kann abklären, ob körperliche Ursachen (z. B. Schilddrüse, Vitaminmangel) hinter psychischen Symptomen stecken.
- Stellt bei Bedarf eine Überweisung zu Fachärzten oder Psychotherapeuten aus.
- Kann kurzfristig Medikamente verschreiben oder Krankschreibungen ausstellen.
Wann hingehen:
Wenn du dich längere Zeit niedergeschlagen, ängstlich oder erschöpft fühlst und nicht weißt, wo du anfangen sollst.
Psychologe / Psychologin
Was sie tun:
- Haben ein Psychologiestudium abgeschlossen und kennen sich mit Denken, Fühlen und Verhalten aus.
- Arbeiten häufig in Forschung, Beratung, Diagnostik oder Personalwesen.
- Dürfen keine Psychotherapie durchführen, sofern sie keine zusätzliche Ausbildung haben.
Wann hingehen:
Wenn du z. B. ein psychologisches Gutachten, eine Diagnostik (z. B. Intelligenz- oder Persönlichkeitstests) oder eine psychologische Beratung suchst.
Psychotherapeuten / Psychotherapeutinnen
Was sie tun:
- Haben Psychologie studiert und eine mehrjährige Ausbildung in Psychotherapie absolviert.
- Behandeln psychische Erkrankungen wie Depressionen, Ängste, Zwänge oder Traumata.
- Nutzen anerkannte Methoden wie Verhaltenstherapie, Psychoanalyse oder tiefenpsychologisch fundierte Therapie.
- Ihre Behandlungen werden in der Regel von der Krankenkasse bezahlt.
Wann hingehen:
Wenn du unter einer seelischen Erkrankung leidest oder dein Alltag durch psychische Belastungen stark eingeschränkt ist.
Ärztliche Psychotherapeuten / Psychiater
Was sie tun:
- Haben Medizin studiert und sich auf Psychiatrie und Psychotherapie spezialisiert.
- Können psychotherapeutisch behandeln und Medikamente verschreiben.
- Betreuen oft Menschen mit schwereren oder komplexen psychischen Erkrankungen (z. B. Schizophrenie, bipolare Störung).
Wann hingehen:
Wenn psychische Probleme möglicherweise medikamentös unterstützt werden sollten oder wenn du eine umfassende ärztliche Behandlung benötigst.
Zertifizierte Psychologische Berater / Coaches
Was sie tun:
- Unterstützen bei Lebensfragen, z. B. Stressbewältigung, beruflicher Orientierung oder Selbstvertrauen.
- Konzentrieren sich auf lösungsorientierte Gespräche und Persönlichkeitsentwicklung.
- Keine medizinische Ausbildung, keine Krankenkassenabrechnung.
Wann hingehen:
Wenn du dich weiterentwickeln, Ziele klären oder besser mit Alltagsstress umgehen möchtest – ohne eine psychische Erkrankung zu haben.